Tropenholz aus dem Bayano Stausee


Der Bayano Stausee liegt im östlichen Teil Panamas an der berühmten Panamericana, unweit der ländlichen Grenzprovinz Darien. Entstanden ist dieser See durch die Aufstauung des gleichnamigen Flusses 1976 zur Energiegewinnung. Mit einer Gesamtfläche von ca. 350 Quadratkilometern ist er einer der größten künstlichen Seen in der Region. Rund um den See erstreckt sich der tropische Regenwald mit seiner bezaubernden Artenvielfalt. Ornithologen und Touristen erfreuen sich bei Bird Watching Touren regelmäßig an der Vielfalt tropischer Vogelarten. Auch die Bayano Höhlen zu denen regemäßige Touren angeboten werden, sind ein beliebtes Touristenziel.


Bayano Stauseeholz – Ein tropischer Schatz

Über Tropical Hardwood

Auf den ersten Blick ist nicht wirklich erkennbar, dass dieser See einen Schatz beherbergt. Es ist kein gewöhnlicher Piratenschatz aus Gold oder Edelsteinen. Allerdings befinden sich versteckt unter Wasser noch die Stämme der Bäume, die einst dort wuchsen bevor der Stausee die Fläche flutete. Ursprünglich wurde dieses Gebiet nämlich von normalem Wald bedeckt. Das tropische Holz das dort gewachsen ist, wurde durch das Wasser verschluckt und langfristig konserviert und die Bäume sind bereits bei der Überflutung abgestorben. Aber die organischen Zersetzungsprozesse unter Wasser laufen auf einen Bruchteil verlangsamt, ab da kein Sauerstoff an das Holz kommt. Besonders die edlen und widerstandsfähigen Tropenhölzer bleiben über Jahrzehnte erhalten. Der Schatz des Bayano Sees sind die tropischen Baumstämme die einst der Überflutung zum Opfer fielen.

Das Prinzip der Holzernte aus künstlichen Seen ist nicht neu. Es wurden sogar schon Materialstudien über die Beschaffenheit von Unterwasserholz angestellt. Die Ergebnisse waren erstaunend und haben ergeben, dass das Holz seine Wachstumsspannungen im Wasser verliert. Verbesserte Eigenschaften im Stehvermögen und Trocknungsverhalten sind die positiven Folgen. Durch die lange Zeit im Wasser wird es sozusagen veredelt. Verglichen mit herkömmlichem Holz zeichnet sich Stauseeholz damit durch eine bessere Haltbarkeit weniger Trocknungsrisse und längere Lebensdauer aus.

Das besondere an Stauseeholz ist, dass der einstige Wald um den Bayano Fluss vor der Überflutung komplett erhalten wurde. Dadurch befinden sich im Bayano See besonders große Stämme im Wasser. Es sind auch zahlreiche verschiedene Baumarten unter den geernteten Holzarten jede mit seinen individuellen Eigenschaften und seiner einzigartigen Maserung.

Der Gründer von Timber Ressource Management meinte einmal zu mir: „Die Stauseeholzernte ist fast wie Glücksspiel. Man weiß nie, was man zum Schluss bekommt."

Welche Hölzer genau aus dem See kommen finden Sie (hier)

Über Tropical Hardwood


Herausforderungen bei der Unterwasserernte

Holz unter Wasser zu ernten klingt für viele erst einmal komisch. Es werden Spezialmaschinen und Taucher benötigt, um an die kostbaren Stämme zu kommen und die Ernte ist aufwändiger als Bäume in einem Wald zu fällen. Doch auch in der herkömmlichen Forstwirtschaft werden teure Maschinen und Ausrüstung eingesetzt. Aus wirtschaftlicher Sicht ist der Unterschied tatsächlich minimal und die Preise für tropische Hölzer rechtfertigen den Aufwand. Insbesondere wenn man bedenkt, dass für dieses Holz kein Regenwald zerstört wird.

Dennoch stellt die Ernte unter Wasser eine besondere Herausforderung dar. Die Mannschaft eines Erntebootes verlässt früh morgens bei gutem Wetter den Lagerplatz. Nachdem Sie auf dem See das Areal erreicht haben, springen die geübten Taucher mit ihrer Ausrüstung ins Wasser. Zuerst werden die wertvollen Stämme mit übergroßen Ballons vertäut und dann die Ballons mit einem Kompressor vom Boot aus befüllt. Die Ballons dienen dazu einen Stamm hinterher auf dem Wasser schwimmen zu lassen. Da das Holz sich über die Jahre mit Wasser vollgesaugt hat, würde es ohne die Ballons nach dem Schnitt einfach zum Grund sinken und wäre verloren.

Im nächsten Schritt tauchen die Holzfäller bis an den Grund des Sees, um unter Wasser die Stämme zu fällen. Das trübe Wasser beeinträchtigt die Sichtverhältnisse der Taucher, die sich deshalb auch auf ihre anderen Sinne für die Arbeit verlassen müssen. Zum Fällen kommen spezielle druckluftbetriebene Kettensägen zum Einsatz, die ein Arbeiten unter Wasser ermöglichen. Jeder der schon einmal mit einer Kettensäge gearbeitet kann sich vermutlich vorstellen, wie schwierig es ist einen großen Stamm ohne festen Boden unter den Füßen zu schneiden. Die Ernte ist sehr anspruchsvoll und die Taucher müssen gut in Form sein.

Bayano Stausee

Nach dem Fällen unter Wasser werden die Stämme von den Sauerstoffballons an die Oberfläche gefördert. Sie werden dann entweder an Board gehievt oder von dem Ernteschiff bis an den Ladeplatz gezogen. Am Ladeplatz werden die tropischen Baumstämme dann noch auf Länge geschnitten und gestapelt.

Nur bei gutem Wetter sind die Sichtverhältnisse unter Wasser ausreichend, deshalb findet der Großteil der Ernte auch nur in der Trockenzeit statt. Zu groß ist das Risiko in der Regenzeit, dass ein unberechenbarer Tropensturm innerhalb von Minuten aufzieht und die Männer in Gefahr bringt.

Um das Verletzungsrisiko außerdem zu minimieren, sind die Taucher im Umgang mit der Ausrüstung speziell geschult. Außerdem setzt sich die Mannschaft aus Männern der Region zusammen, die das Gebiet seit ihren Kindestagen wie ihre Westentasche kennen. Die Ausrüstung für die Ernte ist zudem an die Gegebenheiten speziell angepasst. Zum Beispiel ist die Drehrichtung der Unterwassersäge umgekehrt als bei einer normalen Kettensäge. Das verhindert, dass ein Taucher in die Kette hineingezogen wird, wenn sich das Schwert verhaken sollte.

Die Männer wissen genau um die Gefahren und Risiken in Ihrem Job. Ohne die Zusammenarbeit als Team wäre die Ernte nicht möglich. Viele kennen sich schon seit Kindestagen und sind privat eng befreundet. Trotz oder genau wegen der Risiken sind die Taucher und Skipper besonders stolz auf Ihre Arbeit. Sie würden ihren Job gegen nichts eintauschen. Jeder Stamm, der an Land gezogen wird, ist ein kleiner Kampf und deswegen ein besonderes Erfolgserlebnis.


Tropisches Stauseeholz - Nicht nur „nicht schädlich" sondern sogar gut für das Klima

Über Tropical Hardwood

In der Zeit aus denen die Stauseen stammen, war die Notwendigkeit des Schutzes der Regenwälder noch nicht so bekannt wie heute. Zum Glück hat sich dies über die Jahre gewandelt. Bis vor ca. 30 Jahren sind viele Stauseen auf bewaldeten Gebieten entstanden, ohne den Baumbestand vorher zu entfernen. Als man die Ursachen des Klimawandels erforscht hat und die Treibhausgase als Verantwortlichen identifizierte, hat man erkannt welche Fehler begangen wurden.

Eines der schädlichsten Gase für unser Klima ist das Methan. Viele denken dabei sofort an Kühe als die hauptverantwortlichen Erzeuger. Das stimmt zwar vermutlich auch, dennoch haben Experten festgestellt, dass 5% des weltweiten jährlichen Methanausstoßes auf die organischen Zersetzungsprozesse in künstlich angelegten Seen zurückzuführen ist. Bei einer organischen Zersetzung ohne Sauerstoff entsteht Methangas, welches nach oben steigt und über die Wasseroberfläche an die Luft abgegeben wird. Um das zu verhindern müssen die abgestorbenen Bäume aus dem Stausee entfernt werden. Die Nutzung von Stauseeholz ist eine gute Alternative im Vergleich zu Holz aus Regenwäldern, um den menschlichen Einfluss auf die Natur zu minimieren. Zwar wird nur ein Fehler der in der Vergangenheit passiert ist korrigiert, einen positiven Effekt auf die Umwelt hat das aber trotzdem.

Das bereits abgestorbene Holz hat keinen gewinnbringenden Einfluss mehr auf die Mikrobiologie einer Region. Zu hohe Methanwerte können einem Gewässer und dem umliegenden Gebiet sogar langfristig Schaden zufügen. Ein weiterer guter Grund für Panamas Stauseeholz denn für die Ernte müssen keine Wälder gerodet werden. Der Zugang zu einem künstlich erzeugten See ist auch bereits gegeben. Für uns als Tropical Hardwood bedeutet Stauseeholz deshalb die vernünftige Alternative für alle Kenner von Tropenhölzern.

Gut zu wissen: Die positiven Effekte der Stauseeholzernte sind auch von der Politik berücksichtigt worden. Hölzer aus Stauseen dürfen deswegen unabhängig von der Holzart importiert werden, auch wenn einige dieser Arten auf der Liste bedrohter Pflanzen stehen. Einen Markt zu unterbinden ist immer sehr schwierig, die Geschäfte verlagern sich meistens nur auf den Schwarzmarkt. Damit das in diesem Fall nicht passiert, wird mit Stauseeholz eine legale und umweltschonende Alternative geschaffen.

Wenn Sie Interesse an einer bestimmten tropischen Holzart haben, können Sie uns das gerne mitteilen. Wir überprüfen dann die Verfügbarkeit, Menge und Erntequote für Sie direkt in Panama.


Stauseeholz aus Panama – Keine Ausbeutung, sondern Förderung der ländlichen Wirtschaft

Tropenholz ist durch illegalen Einschlag und Raubbau stark in Verruf geraten. Zahlreiche Kampagnen von Umwelt- und Naturschutzorganisationen haben die Gesellschaft auf die Konsequenzen von illegalem Holzeinschlag aufmerksam gemacht. Besonders afrikanische und asiatische Staaten mit instabilen Regimen und weit verbreiteter Korruption sind in den Fokus von Umweltschützern gerückt. Neue Gesetze innerhalb der Europäischen Union verschärften deshalb die Einfuhrbeschränkungen für tropische Holzarten extrem. De Facto ist es laut Gesetz nicht mehr möglich illegal geschlagenes Holz und bedrohte Arten die unter die CITIES Regelung fallen, einzuführen. Da die Hölzer aus Stauseen keine positiven Effekte mehr für Flora und Fauna besitzen, ist der Handel mit Stauseeholz davon ausgenommen.

Die politischen und sozialen Bedingungen in Panama sind nicht vergleichbar mit denen in Ländern bei denen Raubbau in großem Stil betrieben wird. Panama, besitzt eine stabile Demokratie und Rechtsordnung. Der Naturschutz und Erhalt der Urwälder wird durch Maßnahmen, wie das Einrichten von Nationalparks gefördert. Auch Abbau- und Nutzungslizenzen für Rohstoffe und Flächen werden nur unter strikten Auflagen und Kontrollen vergeben. Das ANMA Zertifikat der Panamaischen Regierung bescheinigt die Erfüllung der Auflagen und ermöglicht es erst an eine Exportlizenz zu kommen.

Das Unternehmen in Panama, das die Lizenz zur Ernte des Stauseeholzes für Wooderra und Tropical Hardwood Produkte hält, musste einen 6-jährigen Prozess durchlaufen. Nicht nur die Regierung, sondern auch die Stammesführer der Region um den Stausee waren in diesen Prozess eingebunden. Unser Partner in Panama musste sicherstellen, dass die umliegende Flora und Fauna nicht von den Arbeiten gestört wird. Die Lizenzgebühren für den Abbau des Holzes gehen nur zum Teil an die Regierung in Panama. Der andere Teil der Lizenzkosten kommt den indigenen Stämmen rund um den See zugute. Diese können mit den Einnahmen Ihre Bemühungen zum Ausbau ihres Tourismusprogrammes vorantreiben.

Für diese Stämme stellt der Tourismus die attraktivste Einnahmequelle dar. Was wäre naheliegender als ein Touristentourführer, dessen Ahnen das Land und seine Besonderheiten schon vor dem Panamakanal und vor den spanischen Eroberern kannten? Durch Touristen rund um den See müssen die Angehörigen der dortigen Eingeborenenstämme ihre traditionelle Lebensweise nicht aufgeben und haben dauerhaft eine gute Einkommensquelle.

Wir denken, dass sich jeder seine eigene Meinung über Tropenhölzer bilden sollte. Gleichzeitig wollen wir mit unseren Produkten etwas schaffen, dass tatsächlich einen Mehrwert bietet. Das Stauseeholz aus Panama hat eine einzigartige Geschichte und leistet einen wertvollen Beitrag für die Menschen vor Ort. Fair, transparent und umweltschonend können wir guten Gewissens Produkte anbieten für die keine unberührten Urwälder abgeholzt wurden.